Speichersysteme

Speichersysteme

Blei oder Lithium-Ionen

Unter den Speichersystemen lassen sich die Batterien grundsätzlich in zwei Technologien einteilen. Zum einen gibt es die Blei Batterien, welche auf einer älteren Technologie basieren. Der Vorteil dieser ist die Langzeiterfahrung, wodurch eine aussagekräftige Lebenszeiteinschätzung erfolgen kann. Die Lithium-Ionen Technologie ist die modernere und bietet einige Vorteile gegenüber der Batterie auf Blei Basis. Die nutzbare Kapazität der Lithium-Ionen-Batterien ist deutlich höher und liegt bei ca. 95%. Blei Batterien haben eine nutzbare Kapazität die sich im Bereich von 50-60% bewegt. Des Weiteren erreichen die Lithium-Ionen-Batterien mehr Ladezyklen. Die Anzahl der Ladezyklen beschreibt wie oft ein Speicher vollständig be- und entladen werden kann bevor die Kapazität des Speichers auf ein Grenzniveau sinkt. Bei Lithium-Ionen Speicher kann man von ca. 4000 – 7000 Ladezyklen ausgehen, wohingegen ein Bleispeicher unter 2000 Ladezyklen erreichen wird. Auch wenn die Langzeiterfahrung der Lithium-Ionen-Batterien noch nicht vorhanden ist, wird die prognostizierte Lebensdauer auf 20 Jahre festgelegt, die deutlich über der des Bleispeichers mit ca. 10 Jahren liegt.

AC- oder DC-Speicher

Mit AC und DC wird international der Wechselstrom und Gleichstrom abgekürzt. AC steht für alternating current, zu Deutsch ist dies der Wechselstrom und DC für direct current, was der Gleichstrom ist.

Um eine Gesamtüberblick zu haben muss man wissen, dass die Photovoltaik Module auf dem Dach Gleichstrom erzeugen und die Batterie ebenfalls mit Gleichstrom geladen wird, das Hausnetz jedoch einen Wechselstromkreislauf hat.

Bei der AC-Speichervariante kommt der Gleichstrom von den Modulen und wird über einen Wechselrichter für den Hausbedarf in Wechselstrom gewandelt. Ist der Hausbedarf nun gesättigt, wird der überschüssige Strom in die Batterie geleitet. Bevor dies geschieht, muss der Wechselstrom nun durch einen Batteriewechselrichter erst wieder in Gleichstrom gewandelt werden. Mit dem umwandeln von AC in DC Strom und umgekehrt entstehen Wandlungsverluste, die die Energieausbeute schmälern.

Ein DC-Speicher beinhaltet Wechselrichter und Speicher in einem, zudem verfügt dieser über ein Energiemanagement, das den Strom verteilt. Wenn der Gleichstrom vom Dach kommt prüft das Energiemanagementsystem wieviel Strom im Haus benötigt und wandelt diesen in Wechselstrom um. Der überschüssige Strom wird direkt in die Batterie weitergeleitet ohne eine vorherige Umwandlung. Dadurch werden Wandlungsverluste vermieden und der erzeugte Strom kann bestmöglich genutzt werden.

3-Phasen oder 1-Phasen Speicher

Die Entscheidung ob es ein 1-phasiger oder ein 3-phasiger Speicher wird unterliegt einigen Faktoren. In Bezug auf die Abrechnung haben 1-phasige Speicher keine Nachteile, da saldierende Zweirichtungszähler mit der Summe rechnen. Auf der technischen Seite ergibt sich eine Phasenasymmetrie, die das Netz belastet. Aktuell bleibt diese Netzbelastung noch ohne Reaktion, jedoch ist ein Trend in Richtung Verbot einphasiger Speicher zu erkennen. In der Schweiz sind bereits Vorschriften in dieser Richtung eingeleitet worden und in Österreich untersagen die meisten Energieversorger die Errichtung ebenfalls. Welche Folgen das hierzulande haben kann auch für bereits errichtete 1-phasige Speicher ist nicht einzuschätzen, jedoch ist die Entscheidung in Richtung eines 3-phasigen Speichers empfehlenswert besonders wenn Notstrom gewünscht ist. 

Notstrom

Ein Stromspeicher im Haus bietet die Möglichkeit einer Notstromfunktion. Sollte das Netz mal ausfallen kann mit einem Speicher auf Notstrom geschaltet werden und das Hausnetz mit der Batterie bedient werden. Nicht jeder Speicher bietet die Möglichkeit einer Notstromfunktion und noch weniger können eine 3-phasige Lösung anbieten. Speichersysteme die 1-phasig sind, bieten keine echte Notstrom Lösung für Ihr Haus. In der Regel bedeutet dies, dass eine Steckdose am Speicher vorhanden ist, die dann funktionsfähig ist im Falle eines Stromausfalls. Eine 3-phasige Lösung hingegen speist den Strom in das Hausnetz ein, sodass die Hausversorgung weiterhin gegeben ist und die Geräte daheim wie gewohnt genutzt werden können als ob das Stromnetz intakt wäre.